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30. Oktober 2020
Unser langjähriges BDA-Mitglied DW Dreysse ist mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Am 23. Oktober 2020 überreichte der Hessische Finanzminister Michael Boddenberg in Wiesbaden die Auszeichnung an den Frankfurter Architekten und Stadtplaner. Boddenberg würdigte, neben seiner beruflichen Tätigkeit, besonders Dreysses ehrenamtlichen Einsatz für gesellschaftspolitische Themen.
DW Dreysse setzt sich unermüdlich für Menschenrechte und für eine lebendige Erinnerungskultur ein. Dabei ist ihm der interkulturelle Austausch ein wichtiges Anliegen. Er ist Mitglied der Initiative 9. November, die über die Zerstörung der Frankfurter Synagoge und des Jüdischen Viertels im Novemberpogrom 1938 aufklärt, und engagiert sich bei der Gruppe, die die Stolpersteine verlegt. Er hat viel zur Städtepartnerschaft zwischen Frankfurt und Granada in Nicaragua beigetragen. Einen großen Teil seiner ehrenamtlichen Tätigkeit widmet er dem Wirken des Frankfurter Städteplaners Ernst May und dem Erbe des Neuen Bauen Frankfurts der 1920er Jahre. Neben der Mitgliedschaft im wissenschaftlichen Beirat der Ernst-May-Gesellschaft hat er einige Publikationen zu diesem Thema veröffentlicht.
Zur Person
DW Dreysse wurde 1937 in Bonn geboren und ist in Frankfurt am Main aufgewachsen. Nach seinem Abschluss des Architekturstudiums an der Technischen Hochschule Darmstadt 1963, arbeitete er an verschiedenen Wohnungs- und Städtebauprojekten von George Candilis in Paris mit. 1970 machte DW Dreysse sich in Frankfurt am Main mit seinem eigenen Büro selbstständig. 1975 wurde er als Professor für architektonischen und städtebaulichen Entwurf, Geschichte und Theorie der Stadt im 19. und 20. Jahrhunderts an die École d’Architecture de Strassbourg in Frankreich berufen. Von 1996 bis 2013 war DW Dreysse Mitglied des Städtebaubeirates der Stadt Frankfurt am Main, 2003 bis 2009 hatte er den Vorsitz inne. Die Stadt Frankfurt am Main hat ihm 2017 die Ehrenplakette verliehen.