Hans Schaefers Preis

For information in english see below Der HANS SCHAEFERS PREIS wird realisierten und in Realisierung befindlichen Entwürfen zuerkannt und ist mit 5.000 Euro dotiert. Neben architektonischen Projekten können auch städtebauliche Interventionen und Strategien eingereicht werden. Die Projekte müssen nicht für einen Berliner Standort geplant sein. Teilnahmeberechtigt sind Architekten und Stadtplaner, auch Absolventen beider Fachrichtungen unter 40 Jahren unabhängig von ihrer Nationalität, die einen Wohnsitz und/oder Geschäftssitz in Berlin haben bzw. innerhalb der letzten drei Jahre hatten. The HANS SCHAEFERS PRIZE will be awarded for outstanding planning achievements and is endowed with 5,000 euros. As well as built architectural projects, urban planning interventions and strategies that address current issues in the architectural debate may also be submitted. The projects do not have to be planned for Berlin. The competition is open to all architects and urban planners or graduates in either discipline of any nationality who are resident and/or whose business is currently registered in Berlin or has been so within the last three years. Entrants must be younger than forty in the year when the prize is awarded.

Hans Schaefers Preis 2010

Der Bund Deutscher Architekten, Landesverband Berlin e.V. verlieh am 19. November 2010 in Berlin zum 7. Mal den renommierten Hans Schaefers Preis. Der Verband würdigte damit herausragende architektonische Leistungen junger Berliner Architektinnen und Architekten, die auf besondere Weise der Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt Rechnung tragen. Schirmherrin ist die Senatorin für Stadtentwicklung Ingeborg Junge-Reyer.
Die Jury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Angelika Schnell aus Wien vergab den mit 5.000,00 € dotierten Preis zu gleichen Teilen an zwei engagierte Arbeiten im Bestand sehr unterschiedlicher Größe und Herangehensweise. Besonders überzeugte die Jury hier die Intelligenz und Sorgfalt, mit der beide Verfasser ihr komplexes Thema „Umgang mit Geschichte herausarbeiteten.

Jan Wiese und Nils Wenk werden für ihren 2008 realisierten Umbau eines Pumpwerks in Berlin-Neukölln prämiert. Mit wenigen gezielten aber beherzten Eingriffen wandelten die Architekten den denkmalgeschützten Industriebau von 1925/26 um in ein Atelierhaus mit Künstlerateliers, einer Wohnung sowie einer Galerie. Vorhandene Elemente wie die Krananlagen wurden dabei erhalten, in die neuen Nutzungen integriert und in ein Gestaltungskonzept eingebunden, das seine Wirkung aus der Reduktion auf wenige Elemente sowie homogene Flächen erzielt. Die Jury würdigte die Konsequenz und Genauigkeit, mit der sich Jan Wiese und Nils Wenk ihrer Bauaufgabe stellen, ohne dabei dogmatisch oder übertrieben respektvoll gegenüber dem Bestand vorzugehen. Mit Souveränität im Ganzen und im Detail haben sie die Raumwirkung des monumentalen Industriebaus zu höherer Komplexität gebracht.

Mit den ebenfalls preisgekrönten minimalen Interventionen Autostazione Zeppieri im italienischen Olevano Romano von Anne Boissel, welche 2008 und 2010 mit geringen Mitteln und im Eigenauftrag umgesetzt wurden, will die Jury junge Architektinnen und Architekten dazu auffordern, sich mit mutigen Projekten einzubringen. Das Preisgericht überzeugte der engagierte Umgang Boissels mit einem verlassenen Busbahnhof aus den 50er Jahren, dessen historischer und kultureller Wert in Verbindung mit einer neuen Nutzung für die Bewohner verdeutlicht wurde. Anne Boissel setzt auf einfache Gestaltungsmittel. Mit Lichteffekten, reflektierenden Materialien aus dem Straßenbau sowie wenigen baulichen Maßnahmen rückt sie das Gebäude wieder in den Blickpunkt. In ihrer zweiten Installation nutzte Boissel die Wartehalle für eine Ausstellung.

Auszeichnungen vergab die Jury an zwei Neubauten in Berlin. Johannes Löbbert und Johan Kramer wurden für das MRT-Forschungsgebäude in Berlin-Buch gewürdigt. Das 2010 fertiggestellte Wissenschaftsgebäude überzeugte als klarer Kubus mit einheitlich gestalteter Fassade aus beweglichen metallischen Sonnenblenden sowie der Gliederung der verschiedenen Funktionsbereiche.
Die zweite Auszeichnung ging an Tim Bauerfeind und Henning von Wedemeyer (UT Architects) für die Ausbildungswerkstätten RZB E.V. Bei dem Neubau für eine private Restauratorenschule wählten die Architekten eine großzügig verglaste zweigeschossige Holzskelettkonstruktion und Einbauten aus Fichtenholz. Hier überzeugten die Klarheit und Offenheit des Gebäudes und die Sorgfalt im Umgang mit dem Material.

Preisträger Hans Schaefers Preis 2010

Foto: Udo Meinel
Foto: Udo Meinel

Installation Autostazione Zeppieri

Architekt: Anne Boissel
Foto: Udo Meinel
Foto: Udo Meinel

Umbau des Pumpwerks Berlin-Neukölln

Architekt: Nils Wenk, Jan Wiese

Anerkennung Hans Schaefers Preis 2010

Foto: Ulrich Schwarz
Foto: Ulrich Schwarz

Ausbildungswerkstätten RZB e.V., Berlin

Foto: Werner Huthmacher
Foto: Werner Huthmacher

MRT-Forschungsgebäude Berlin-Buch

Architekt: Glass Kramer Löbbert Architekten

Preisverleihung im Haus Bethanien