Atelierhaus Hofberg — Erweiterung eines Wohnhauses

Anerkennung Region München
für die maßvolle Angemessenheit

Beurteilung der Jury

Das Atelierhaus Hofberg wirkt so, als ob es schon von Anfang an so errichtet worden wäre. Das Volumen des Neubaus sowie die Dachform gliedern sich selbstverständlich in die Nachbarschaft ein. Den Baukörpern bleibt eine wohltuende Anonymität erhalten, wodurch sie sich weiterhin gut in den dörflichen Kontext integrieren.

Die anonyme Architektur des Bestands erhält durch den behutsamen Umgang eine Wertschätzung: Ein Lichtdachbereich trennt und verbindet zugleich das Bestandsgebäude mit dem Neubau. Durch das Zurücksetzen des Bauvolumens im Erdgeschoss entsteht ein überdachter Außenbereich, der weiterhin den Blick in die Natur sowie die Belichtung des Bestands im Erdgeschoss gewährleistet.

Die neue Außenterrasse kann multifunktional genutzt werden und bildet einen Mehrwert für Neu- und Bestandsbau. Die Baukörper zeichnen sich durch ihre Eigenständigkeit aus und gelangen zugleich durch die Materialwahl und Kontur zu einer gemeinsamen Einheit. Die Qualität des Bestandsgebäudes wird dabei nicht beeinträchtigt, sondern durch den Erweiterungsbau bereichert.

Die Schiebeelemente im Erdgeschoss ermöglichen eine Vielzahl räumlicher Situationen und bieten dem Nutzer eine spielerische Freiheit. Es wirkt jedoch konstruktiv aufwändig, womit sich in dieser Hinsicht die Frage der Angemessenheit stellt.
Das Atelierhaus Hofberg ist aber insgesamt ein gut gelungenes Projekt im Sinne einer erstrebenswerten Nachverdichtung und der Wertschätzung des ländlichen Raums.

Guobin Shen