Eibe Sönnecken, Darmstadt

Preisträger max40 – Junge Architektinnen und Architekten 2016
Preisträger Auszeichnung Guter Bauten in Franken 2015

Quartierszentrum Ringheim, Großostheim

Großostheim

Eibe Sönnecken, Darmstadt

Quartierszentrum Ringheim, Großostheim

Großostheim
Projekt
Quartierszentrum Ringheim
Architekt
o5 architekten bda, Frankfurt am Main
Bauherr
Marktgemeinde Großostheim

Im Herz der grünen Mitte
Das Konzept: Mit dem Neubau des Quartierszentrums erhält der Ortsteil Ringheim der Gemeinde Großostheim einen Ort der generationenübergreifenden Begegnung und des gemeinschaftlichen Zusammenlebens. Gefördert mit dem Bund- Länder-Programm Soziale Stadt und der Aktion Mensch, ist ein offenes Gebäude entstanden, das für jede Alters- und Sozialgruppe der Ortsgemeinschaft Raum und Fläche zur Entfaltung bietet. Das Konzept eines sich seiner Umgebung öffnenden, prägnanten Gebäudes stand bei allen Entwurfsüberlegungen im Vordergrund.

Der Freiraum: Mit dem Quartierszentrum wird Ringheims grüne Mitte, der Bürgerpark, entscheidend zu einer lebendigen Ortsgemeinschaft beitragen. Der Neubau und seine Lage im Kreuzungspunkt der Hauptwegebeziehungen des Parks waren in der Planung von Beginn an vorgesehen. Eine Terrasse auf der Westseite der großen Innenräume schließt an den Park an. Auf der Westseite wird in direkter Beziehung zum Kindergarten ein baumbestandener Platz geschaffen.

Das Entwurfsprinzip: Das Ordnungsprinzip des Grundrisses mit offenen und geschlossenen Bereichen leitet sich direkt von der jeweiligen Nutzung ab. Während die massiven Volumen die dienenden Funktionen (Küche, Technik, Toiletten, etc.) beherbergen, befinden sich die Nutzungen mit starkem Außenbezug (Café, Aktionsraum) im sich dazwischen aufspannenden, offenen Bereich. Dieses konsequent in die Fassadengliederung überführte Ordnungsprinzip wirkt gestaltbildend für das öffentliche Haus und identitätsstiftend für den Ort.

Gestaltung und Materialität: Wie viele andere Gebäude der direkten Umgebung hat das Quartierszentrum eine Putzfassade. Der handwerklich ausgeführte, traditionelle Kratzputz erzeugt eine leichte Tiefenreliefwirkung und ist von hoher Wertigkeit. Die großformatigen Öffnungen mit prägnanten, tiefen Sichtbetonlaibungen formen im Bereich der Glasfassaden Übergänge zwischen außen und innen. Die schützenden Zwischenzonen unterstreichen den Charakter des offenen und öffentlichen Hauses.

Das konzeptionelle Ordnungsprinzip des Entwurfs prägt auch den Innenraum, in dem die verwendeten Materialien klar und nachvollziehbar eingesetzt und behandelt wurden. Dank sorgfältiger Oberflächenbehandlung von Sicht-Zementestrich, Sichtbetonstützen und der Decke aus hell pigmentierten, geölten Holzwerkstoffplatten behalten alle gewählten Baustoffe ihren Eigencharakter.

Preisträger

max40 – Junge Architektinnen und Architekten 2016 – Preisträger

Mit dem Quartierszentrum in Ringheim schufen die Architekten Joachim Raab, Jan-Henrik Hafke und Ruben Lang einen Ort der generationenübergreifenden Begegnung, der sich durch seine klare tektonische Sprache und seinen selbstbewussten Ausdruck als Mittelpunkt auf dem Schulcampus zwischen Schule, Sportplatz und Turnhalle behauptet. Dabei wurde das Hauptvolumen – ein großer Saal – zwischen zwei massive, geschlossene Baukörper eingespannt, in denen die dienenden Funktionen untergebracht sind. Der vielseitig nutzbare und unterteilbare Allzweckraum, der sich beidseitig mit einer raumhohen Verglasung zum Außenbereich öffnet, ist in seiner Ästhetik von der Klarheit und Einfachheit der verwendeten Materialien, hell pigmentierten Holzwerkstoffplatten, Sicht-Zementestrich und Sichtbetonstützen, geprägt. Die großformatig verglasten Öffnungen sind von sieben tiefen Sichtbetonlaibungen gerahmt, die der Fassade ihren harmonischen Rhythmus geben. Durch die räumliche Tiefe dieser umlaufend abgeschrägten Betonwandungen wird das Relief der Fassade gestärkt und gleichzeitig eine Übergangszone zwischen Innen- und Außenraum geschaffen. Sowohl die klare Tektonik als auch die disziplinierte Detaillierung sind Ergebnis einer großen Sorgfalt und stärken in ihrer haptischen Qualität den baulichen Gesamtausdruck. Dem jungen Architektenteam ist es so gelungen, eine selbstverständliche wie identitätsstiftenden Architektur zu schaffen, die im Einklang mit der Bauaufgabe steht.
(Für die Jury: Lydia Haack)

Preisträger

Auszeichnung Guter Bauten in Franken 2015 – Anerkennung