Preisträger BDA Studienpreis des BDA Hessen 2023

Anerkennung: Paul Ohlinger, Stefan Simon

Anerkennung: Paul Ohlinger, Stefan Simon

„Bonnie & Clyde – Studentisches Wohnen in der Innenstadt“

Verfasser*innen: Paul Ohlinger, Stefan Simon
Hochschule: Hochschule RheinMain, Fakultät für Architektur
Betreuung: Prof. Dipl.-Ing. Andreas Fuchs
Masterprojekt C – Transformieren – Sommersemester 2023

Die Transformation unserer Innenstädte ist täglich in der Tagespresse und das Konzept der mono-kommerziellen „Fußgängerzone“ sucht nach neuen Lösungen. Auch die Fußgängerzone in Wiesbaden ist im Wandel. Der jetzige Ankermieter H&M in der Innenstadt, welcher Kirchgasse und Kirchenreulchen miteinander verbindet, soll einer zeitgemäßen, kleinteiligeren und flexibleren Nutzung weichen. Dieses Projekt stellt sich unter dem Überbegriff „Transformieren“ dem Thema mit dem Ziel einen lebendigen, innerstädtischen Stadtbaustein zu kreieren. Das Augenmerk liegt auf der Durchmischung der Nutzungen mit temporärem Wohnen, Co-Working, Gastronomie und Kultur in individuellen Ausprägungen.

Das Projekt teilt das Gebäudeensemble in zwei Baukörper, mit verschiedenen Nutzungen. Im östlichen Teil des Grundstückes befindet sich das Wohnheim Bonnie, bestehend aus drei Punkthäusern, welche sich auf einem gemeinsamen Sockel befinden. Die oberen Geschosse beherbergen die Wohnungen, Gemeinschaftsflächen und Freiflächen für die Studierenden. Im Erdgeschoss finden sich verschiedene Gewerbeflächen, Pop-Up-Stores, ein Atelier, sowie ein Restaurant. Einige davon bespielen zusätzlich die Räume im Untergeschoss. Die öffentlichen Nutzungen bieten eine Aufwertung für den Straßenraum zur Bonifatiuskirche, indem sie die Gewerbe-, Ausstellungs- und Restaurantflächen auf die Straßenflächen erweitern. Zusätzlich werden Passant*innen in das Gebäude eingeladen und es entsteht ein Durchleben vom Straßenraum bis hin zum Innenhof. An das Wohnheim angeschlossen befindet sich ein Verbindungsgebäude, bestehend aus Arbeitsräumen und einer kleinen Wäscherei. Dieser Gebäudeteil wird von Hostel und Wohnheim gleichermaßen genutzt und bildet das Bindeglied zwischen den beiden Nutzungen. Im Westen des Gebäudes befindet sich das Clyde-Hostel. Der Zugang befindet sich in der Kirchgasse und führt durch das an der Straße gelegene Hostel-Café in das Innere des Gebäudes zur Lobby. Das Hostel belebt die Räume des Altbaus neu und bietet Zimmer verschiedener Größen, von Einzelzimmern bis zum 12-Personen Mehrbettzimmer. Die beiden Gebäudeteile funktionieren eigenständig, befinden sich aber im ständigen Dialog, welcher sowohl durch Konzept, Nutzung als auch Materialität gestärkt wird. Bonnie und Clyde vereinen in Ihrem Konzept Neubau und Bestandsumnutzung, studentisches und gewerbliches Wohnen, Holzbau und Massivbau. Gemeinsam bilden die beiden Baukörper die vielen Facetten von jungem Wohnen ab und beleben durch ihr offenes, flexibles Konzept und ihre vielfältigen Nutzungen die Innenstadt von Wiesbaden.

Im Konzept wird die kleinteilige Struktur der Innenhofhäuser in der Blockrandbebauung aufgenommen. Der massiv bebaute Block wird aufgelöst und durch die Schaffung von Innenhöfen wird Licht und Luft in das Innere des Gebäudekomplexes gebracht. Der Städtebauliche Entwurf lässt sich als Gegenentwurf zur Flächenversiegelung und Verdichtung im Innenstadtbereich verstehen.

Die Erschließung des Hostel und Studierendenwohnheim erfolgt hauptsächlich über Laubengänge entlang der Innenfassaden. Diese dienen im Wohnheim Bonnie sowohl als Gemeinschaftsbereiche als auch als Verschattungselemente. Der Effekt der Verschattung wird durch die vertikale Fassadenbegrünung zusätzlich verstärkt. Neben den Laubengängen sind im Konzept eine Vielzahl an Außenanlagen vorgesehen. Das ehemalige Parkdeck wird zum Sport- und Gründach, im 3.OG findet sich ein Dachgarten, der von den Studierenden bewirtschaftet wird und das 4.OG bietet eine von einer Pergola geschützte Dachterrasse. Der Innenhof bildet den Außenbereich für das Restaurant.

Das Wohnkonzept im Studierendenwohnheim ist flexibel gehalten. Jede Wohnung ist in ihrer Ausführung als 1-Zimmer-Wohnung konzipiert. Durch das Herausnehmen einzelner Wände in den Wohnbereichen ist es jedoch möglich mehrere Wohnungen als WG zusammenzuschließen. Die 2 bis 5-Zimmer WGs teilen sich einen langen Wohn- und Essbereich entlang des gemeinschaftlichen Laubengangs. Die Sanitär- und Schlafbereiche werden zu den individuellen Privatbereichen der einzelnen WG Bewohner*innen. Die Umgestaltung von Einzelwohnung zu einer WG ist reversibel und reagiert auf die Bedürfnisse und Nachfragen der Studierenden.

Preisträger

BDA Studienpreis des BDA Hessen 2023 – BDA Wiesbaden

Die BDA Gruppe Wiesbaden lobte 2023 zum fünften Mal den BDA Studienpreis an der HSRM Hochschule RheinMain aus. Zur Auswahl standen viele, unterschiedliche Beiträge, da Studierende aller Semester Arbeiten der letzten drei Jahren einreichen konnten. Die Jury entschied sich einen Preis, zwei Anerkennung und eine Lobende Erwähnung zu vergeben.

Broschüre BDA-Studienpreis Wiesbaden PDF  → Wettbewerbsmodus: alle Semesterarbeiten.

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