Kurt Entenmann

Bürogebäude „Systecs“

Bahnhofstr. 11, 70771 Leinfelden-Echterdingen

Kurt Entenmann

Bürogebäude „Systecs“

Projekt
Bürogebäude "Systecs"
Architekt
Dasch Zürn von Scholley Freie Architekten BDA
Bauherr
Systecs Informationssysteme GmbH

Eine Box, sonst nichts. Aber was für eine! Eine Komposition aus Glas, Sichtbeton und Holz hat das Stuttgarter Architekturbüro Dasch, Zürn, von Scholley für die Firma Systecs Informationsdienste in Leinfelden erschaffen. Und diese Komposition ist durchgehalten bis zur letzen Schraube. Kein Detail, das nicht in die Architektursprache passt. Ein Beispiel: der vorbereitete Aufzugschacht, der bis zur Verwirklichung mit einer edlen Holzplatte abgedeckt worden ist. Noch mehr Beispiele: Holzeinlagen, die das Treppengeländer elegant abrunden und Sichtbetondecken, die sorgfältig verspachtelt worden sind. „Da hat jemand von vorne bis hinten konsequent geplant, nichts ist dem Zufall überlassen worden“, sagt Robert Rösch, der Vorsitzende der Jury.

Der Passant entdeckt an der Bahnhofstraße in Leinfelden einen kompakten Baukörper, der eine schlichte Eleganz ausstrahlt. In der Außensicht dominieren bodentiefe Glasflächen, unterbrochen von schwarzen Farbelementen, je nach Tageszeit und Sonneneinstrahlung von Jalousien verschattet – und die geben dem Baukörper wiederum eine ganz eigene, aber schlichte Note. Durch die großzügige Verglasung ergibt sich eine Vielzahl an Außen- und Inneneinsichten. Witzig ist der herausragende Würfel der Geschäftsführung. Ganz oben, im dritten Geschoss, hebt sich ein Bauteil nach zwei Seiten aus dem kompakten Körper heraus, nicht übertrieben, aber doch augenfällig.

Der harmonische Dreiklang aus Glas, Beton und Holz wird auch im Innern konsequent durchgehalten. So soll auch die Bemerkung eines Mitarbeiters, auf der Suche nach einem geeigneten Gewächs auf die Holzplatte im Eingangsbereich sei ein schwarzer Baum eben noch nicht gefunden worden, als nette Anspielung auf die Architektursprache verstanden werden. Die Büroräume wirken durch bodentiefe Glaselemente luftig, die Räume werden optisch miteinander verbunden – ein guter Kompromiss zwischen Großraumbüro und Einzelarbeitsplatz.

Der Bürobau treibt das Bild eines modernen, virtuell ausgerichteten Arbeitsplatzes auf die Spitze. Der Mensch vor dem Computerbildschirm, der Tisch – sonst nichts. In den Statuten für die Auszeichnung guter Bauten ist festgehalten: „Architektur ist Selbstdarstellung der Gesellschaft“ – und mit diesem Bauwerk ist der Selbstdarstellung der modernen Arbeitswelt ein wegweisender Platz geschaffen worden.