Foto: Axel Ollenschläger

Glockenturm, Lintorfer Straße, Mülheim an der Ruhr

Lintorfer Str., 45481 Mülheim

Foto: Axel Ollenschläger

Glockenturm, Lintorfer Straße, Mülheim an der Ruhr

Preisträger Auszeichnung guter Bauten des BDA Mülheim an der Ruhr 2006 Auszeichnungen
Projekt
Glockenturm, Lintorfer Str.
Architekt
Gunvar Blanck Architekt BDA, Mülheim an der Ruhr
Bauherr
Fliedner Stiftung Mülheim an der Ruhr

Der neue Glockenturm des Fliedner-Dorfes stellt eine sowohl räumliche als auch akustische Landmarke am nördlichen Dorfabschluss dar. Vorgabe war, das historische Geläut der 1959 nach Plänen Denis Bonivers errichteten, jedoch bereits 1972 abgerissenen Rundkirche der Diakonieanstalt Duisburg, heute Theodor Fliedner Stiftung, aufzunehmen, da der Kirchenneubau Rob Kriers von 1977 auf einen Glockenturm verzichtet hatte und das Geläut somit eingelagert blieb.
Die Glocken besitzen eine ungewöhnliche Stimmung in den Tönen e, g, a, h, c und d, die auf die harmonische Abstimmung mit dem Geläut der Katholischen Kirche Selbeck zurückzuführen ist. Sie wiegen zusammen drei Tonnen.
Glockenturm und Kirche sind nicht benachbart, stehen aber in einer Sichtachse zueinander.
Die Turmkonstruktion musste aus klangtechnischen Gründen aus einem schalldämpfenden Material bestehen. Die Entwurfsidee eines leichten Turmes konnte so nur als Holzfachwerkkonstruktion realisiert werden. Um die gewünschte Transluzenz zu erreichen, wurde der 25 Meter hohe Glockenstuhl mit einem textilen Werkstoff umhüllt. Bei Tag entsteht, je nach Lichteinfallswinkel, durch die Membran ein Spiel aus Lichtreflexen und Schattenspielen. Der Turm wechselt anscheinend seine Materialität, mitunter scheint er sich vor dem Himmel nach oben hin aufzulösen.
Bei Nacht wird er durch die innere Beleuchtung zum kunstvollen Lichtobjekt.