© Roland Bergmann

Hörsaalgebäude Universität Bielefeld

Universitätsstrasse 25, 33615 Bielefeld

© Roland Bergmann

Hörsaalgebäude Universität Bielefeld

Preisträger Architekturpreis Ostwestfalen - Lippe 2023 Anerkennung
Projekt
Hörsaalgebäude Universität Bielefeld
Architekt
behet bondzio lin architekten GmbH & Co. KG, Münster
Bauherr
Universität Bielefeld

© Roland Bergmann
© Roland Bergmann
© Roland Bergmann

 

Als markanter und einladender Kubus gliedert sich der neue Hörsaal städtebaulich überzeugend in die Kette der Institutsgebäude der Universität Bielefeld ein.
Eine offene Sockelzone schafft einen transparenten und einladenden Eingangsbereich und erschließt damit den typologisch überzeugend in den Hang platzierten Hörsaal. Durch diese geschickte Anordnung des Hörsaals mit den ergänzenden angegliederten Seminarräumen in das ansteigende Gelände schaffen die Verfasser eine einfache Organisation des sonstig häufig komplex zu erfüllenden Brandschutzes in Versammlungsstätten- so wird durch die Entwurfsanordnung die Ausführung des Gebäudes als Holzbau ermöglicht.

Die konstruktive Umsetzung als Holzhybridgebäude überzeugt in der Ausbildung der tragenden Konstruktion wie auch im detaillierten Innenausbau. Ein Betonsockel mit einem massiven Kern bildet die konstruktive Basis, die die Einbindung in die Hanglage des Teutoburger Waldes herstellt.

Die raumbildende Konstruktion des Hörsaals und der Seminargebäude sattelt als sichtbare Holzkonstruktion darauf. Die Konstruktion des Gebäudes funktioniert hier überzeugend als zugleich raumbildendes und gestaltendes Element. Der durch Holz geprägte Innenausbau unterstreicht die Gestaltungsidee und schafft eine freundliche Atmosphäre in Kombination mit dem roh belassenen Beton.

Die hier gewählte weiße Lasur des Holzes hellt den Raum deutlich auf, nimmt jedoch in Kauf, dass der mögliche atmosphärische Mehrwert des Materials in den Hintergrund tritt.

Die Fassadenbekleidung in linear gegliederten Zinkscharen in Kombination mit einem warmgoldenen, holzanmutenden Farbton der Fensterelemente wirken in der Farbwahl überzeugend und verbinden den räumlichen Kontext mit der Idee des Materials im Innenraum.

Die Einbindung des Hörsaalgebäudes in den Außenraum und das zum Hang anschließende Gelände werden mittels durch Wandscheiben gegliederte Treppenanlagen erstellt. Als gebaute Elemente wirken diese eher abgrenzend als verbindend zu den nun entstehenden weiteren Nutzungen und werden hinterfragt.

Mit der Umsetzung des Wettbewerbsentwurfs aus 2017 schafft der Bauherr für die Universität einen besonderen Ort für die Lehre mit Wiedererkennungswert, der räumlich und inhaltlich durch innovative Konstruktion überzeugt.