sturm und wartzeck

Kunststation Kleinsassen

An der Milseburg 2, 36145 Hofbieber-Kleinsassen (Rhön)

sturm und wartzeck

Kunststation Kleinsassen

Projekt
Kunststation Kleinsassen
Architekt
sturm und wartzeck architekten bda innenarchitekten, Dipperz
Bauherr
Landkreis Fulda

Projektbeschreibung

Die Kunststation ist das Museum für zeitgenössische Kunst des Landkreises Fulda und präsentiert in Wechselausstellungen sowohl regionale als auch internationale Künstler. Anbauten aus verschiedenen Bauphasen der 1970er und 1980er Jahre bilden einen Gebäudekomplex um das historische Dorfschulhaus der Gemeinde Kleinsassen. Sie beinhalten die Ausstellungshallen, während im alten Schulhaus Unterrichtsräume, Ateliers und Wohnräume untergebracht sind.

Durch den Abriss der Verbindungsbauten und des alten Zugangs wurde das alte Schulgebäude wieder in seiner ursprünglichen Form erkennbar und prägt die Ansicht der Kunststation. Auch entstand der nötige Platz für das neue, großzügig verglaste Foyer im eigentlichen Erdgeschoss und für den Museumseingang in der unteren Ebene.

Bedingt durch die Geländemodulation betritt der Besucher von hier aus die Kunststation; geschwungene Sichtbetonwände leiten ihn zur Treppe, die in das Foyer führt. Dieses öffnet sich großzügig sowohl zum Ort mit Blick auf die Kirche, als auch zum barrierefreien Seiteneingang und zum Skulpturenhof hin. Der neue Foyerbereich ist an alle Bestandsgebäude angeschlossen und nimmt die Kasse, einen kleinen Katalog- und Kartenladen sowie einen Sitzbereich mit Café auf. Ein Durchgang im Untergeschoss verbindet den Eingangsbereich mit der kleinen Garderobe und den Toiletten im Schulhaus. Ein neuer, holzverschalter Flachdachbau verknüpft die insgesamt vier Giebelbauten des Bestands.

Das Untergeschoss ist in Stahlbetonbauweise erstellt; das gemeinsame Flachdach des Foyers und der Ausstellungshalle besteht aus Holzhohlkammer-Elementen mit Zellulosedämmung. Ein Edelstahldach im Rollschweißnahtverfahren ohne Gefälle verlegt, um an die Höhen der Bestandsbauten anschließen zu können, sorgt für dauerhafte Dichtigkeit und saubere Anschlüsse.

 

Juryurteil

Gelobt wird der Mut des Bauherrn, in einem kleinen Dorf ein Kunsthaus zu etablieren. Von Mut zeugt auch die Haltung von beiden, Bauherrn und Architekten, das Konglomerat vorhandener Gebäude ungleicher Größe und unterschiedlichen Alters zu erhalten und durch moderne Architektur so zu ergänzen, dass das Miteinander von Alt und Neu ein funktionsfähiges Ausstellungshaus bildet. Den Architekten ist es gelungen, aus einem zerklüfteten Bestand ein einheitliches Nutzungsangebot zu entwickeln und ein ausdrucksvolles Ensemble zu gestalten, für das sie mit dem neuen Eingang ein deutliches Zeichen setzten.